8 Tipps zum nachhaltigen Hochzeitsfest

Ein Blogbeitrag von Melanie Noth

Der Tag der Hochzeit ist ein Tag der Freude, ein Tag bei dem alles perfekt sein soll und man sich nicht wirklich viel Gedanken darum macht ob das Verhalten auch Nachhaltig – dass heißt, auch umweltfreundlich und sparsam – ist. Man möchte die Familie und gute Freunde dabei haben, lachen, tanzen, tolle Dekoration, leckeres Essen und guten Wein. Doch geht das alles auch in Co2-Neutral und Ökologisch? Ich zeige euch heute wie!

1. Bei den Gästen fängt es an!

Natürlich möchte man an seinem besonderen Tag so viele Lieblingsmenschen wie möglich dabei haben, aber muss man den wirklich die Cousine dritten Grades und die Tante vom Bruder eines Bekannten einladen, nur damit diese nicht beleidigt spielen? Bei einem nachhaltigen Fest solltet Ihr so wenig Menschen wie möglich dabei haben, um der Umwelt etwas gutes zu tun. Denn je weniger Menschen desto niedriger der CO2-Ausstoß bei der Anreise, desto niedriger der Energieverbrauch bei kleinerer Location, desto weniger Essen, desto weniger Müll wird produziert.

2. Draußen oder Drinnen?

Feiern in der Natur klingt doch super ökologisch oder? Leider ist das nicht immer so wie es scheint. Eine Feier an der frischen Luft erfordert viel Transport für die Dekoration und die Zelte, das Essen und die Elektronik für Musik und Licht. Zudem muss Abends vielleicht mit Heizpilzen geheizt werden.

Gut sind Locations, wie zum Beispiel Bio-Hotels oder Örtlichkeiten mit einer Ökostromversorgung an denen man die Trauung und die Feier zugleich abhalten kann. Das spart kilometerweites hin und her fahren.

Achtet auch darauf, dass eure Gäste keine zu weite Anfahrt haben, denn je weiter die Anreise, desto mehr Co2 wird verbraucht. Am besten empfiehlt Ihr euren Liebsten auch eine Reise mit Bus und Bahn. Mit einer Kutschfahrt kann man dann auch die Fahrt von Bahnhof zu Veranstaltungsort etwas romantischer und vor allem nachhaltiger gestalten. Durch die Gründung einer Fahrgemeinschaft wird die beschwipste Heimfahrt auch ungefährlicher!

3. Nachhaltig einladen!

Bei der Auswahl der richtigen Papeterie kann man schon bei der Einladung darauf achten, dass die Druckereien mit umweltfreundlichem Papier und öko-zertifizierter Farbe arbeiten.

Eine etwas teurere Variante wären Papeteriedesigner, die eure individuell gestalteten Einladungskarten, Safe-the-Date Karten und Menükarten, dann auf handgeschöpftem Papier per Hand verzieren und beschreiben. Oder wer komplett auf das Papier verzichten möchte, kann auch einfach die Digitalversion per Email verschicken. Am besten ruft Ihr danach direkt eure Familie und Freunde an, ob die Nachricht auch wirklich angekommen ist und nicht im Spamordner gelandet ist.

Schreibt auch direkt auf die Einladungskarten, dass Ihr eure Hochzeit umweltfreundlich gestaltet.

Bei Tischnummern könnt Ihr komplett auf Papier verzichten. Einfach mit einem abwaschbaren Stift auf einen kleinen Bilderrahmen schreiben. Für Willkommensschilder oder Tischpläne könnt ihr einfach ein altes Fenster oder einen großen Spiegel mit der selben Methode verwenden.

Tipp: Benutzt Tischnummern ohne Namenskärtchen! Sortiert eure Gäste nur nach den Tischnummern auf dem Tischplan. So haben die Gäste noch immer das Gefühl selbst ihren Platz gewählt zu haben, sind aber nicht mit der Platzsuche überfordert. Das spart auch Zeit und Geld in der Vorbereitung. Ihr braucht nämlich pro Tisch nur eine Karte und den Tischplan zu arrangieren.

Papeterie von Julez Lettering

4. Wunderschön und Öko

Bei der Auswahl des Brautkleids und des Anzugs kann man entweder neu kaufen, Second-Hand kaufen oder leihen. Bei allen drei Arten muss man auf die Nachhaltigkeit nicht verzichten. Viele Braut-/Herrenausstatter und Designer bieten Kleidung aus fairer Produktion, fairem Handel und Materialen aus öko-zertifizierten Rohstoffen an.

Auch bei den Eheringen kann man darauf achten, dass man diese aus Materialien herstellt, bei denen der Abbau der Edelmetalle und -steine, der verschwenderische Umgang mit den Ressourcen und die starke Umweltbelastung vermieden wurde. Oder Ihr recycelt einfach den alten Goldschmuck eurer Eltern und Großeltern um daraus neue Ringe zu schmieden. So habt Ihr gleich eure Liebsten mit eingebunden und ein tolles Erinnerungsstück.

Eure Brautjungfern und Trauzeugen müssen auch nicht zwingend das selbe tragen oder? Viel schöner, umweltfreundlicher und trotzdem harmonisch ist, wenn Ihr nur die Farbe aufeinander abstimmt. Der Rest ist der Person überlassen. So findet auch jede Figur für sich etwas passendes und jeder fühlt sich wohl.

5. Spread the love, don´t spread the plastic!

Bei den Gastgeschenken möchte man natürlich nicht geizen, aber muss es denn immer in 5 Folien und 3 Meter Geschenkband verpackt sein?

Kräutertöpfchen zum Beispiel, sind nicht nur eine schöne Deko am Hochzeitstag selbst, ihr könnt sie auch euren Gästen nach der Feier mit nach Hause geben und Sie haben länger etwas davon.

Selbst gemachte Mini-Marmeladen sind auch etwas persönliches zum verschenken.

Wenn Ihr auf das Materielle verzichten möchtet, könnt ihr euren Gästen auch einen Gutschein zur Tierpatenschaft für das örtliche Tierheim oder zur Baumpatenschaft schenken.

6. Gesund, lecker und Co2-neutral essen

Das Hochzeitsmenü kann man selbstverständlich auch nachhaltig gestalten, ohne jemanden auszuschließen.

Das Hauptgericht kann auch mal vegetarisch sein! Verwendet hierfür Obst und Gemüse aus der Saison.

Wenn Ihr und eure Gäste aber nicht auf Fleisch oder Fisch verzichten möchtet, achtet darauf, dass das Fleisch aus nachhaltiger Produktion und biologischer, regionaler Haltung kommt. So schmeckt es auch gleich viel besser.

Auch Wein und Sekt gibt es in Bioqualität. Ideal ist, wenn Ihr auch hier von einem lokalen Winzer kauft. Sprecht das am besten mit eurem Caterer ab. Der kümmert sich dann darum, dass alles möglichst nachhaltig abläuft.

Die Reste vom Essen und der Hochzeitstorte müssen natürlich nicht weggeschmissen werden. Verteilt alles in Mehrwegdosen an eure Gäste, so muss sich keiner mehr um sein Mittagessen am verkaterten Folgetag kümmern.

7. Geschmückt und Recycelt

Bei der Dekoration könnt Ihr euch austoben. Nutzt Materialien die Ihr gebraucht bekommen könnt oder sowieso schon zuhause habt. Stichwort: Upcycling und Recycling. Alte Weinkisten, leere Wein- und Bierflaschen oder Marmeladengläser.

Kauft saisonale Blumen aus Deutschland bei euren Floristen. Die sind deutlich günstiger und schonen die Umwelt. Eingetopfte Blumen und Kräuter – wie schon zuvor erwähnt – könnt Ihr euren Gästen nach der Feier als Gastgeschenk mitgeben.

Bei den traditionellen Trauungs-Ritualen gibt es auch einiges zu beachten. Beim Spalier-Stehen muss man auch nicht immer Konfetti werfen. Seifenblasen und Blütenblätter sehen super schön aus und sind nicht schlecht für die Umfeld wenn es mal liegen bleiben sollte.

Viele Gäste lassen Luftballons mit Wünschen für das Brautpaar in die Lüfte steigen, doch was passiert dann mit den Luftballons? Genau, sie landen in irgendwelchen Gärten und Parks, oder noch schlimmer: im Wasser und verpesten die Umwelt. Die Alternative dazu ist ein Wunschbaum! Ein kleines Bäumchen, dass vielleicht noch am selben Tag vom Brautpaar eingepflanzt wird. Die Gäste können ihre Wünsche dann an den Baum hängen.

Wenn Ihr noch mehr alternative Trauungs-Rituale sucht, schaut gern mal bei meinem Artikel zu Trauungsritualen vorbei [Link]

Wegwerf-Dekoration ist OUT! Probiert so viel wie möglich bei Dekorateuren zu leihen oder Second-Hand zu kaufen. Eine tolle Möglichkeit ist der Secondhand-Hochzeitsmarkt der Webapp „Annaliebtpaul“. Hier findet Ihr alles was Ihr für eine nachhaltige Hochzeit braucht, aus Zweiter Hand. Sogar Dienstleister die besonders auf Nachhaltigkeit achten, könnt Ihr hier buchen. Die Gründerinnen Vanessa und Marlen haben hier einen Secondhand-Onlineshop erschaffen, bei dem Brautpaare alle Hochzeitsartikel an einem Ort finden können, ohne unterschiedliche Seiten, Foren und Online-Auktionshäuser zeitaufwändig zu durchsuchen. Und wenn die Hochzeit gefeiert ist und die Dekoration wieder abgebaut wurde, kann man alles was man nicht mehr braucht, bei „Annaliebtpaul“ wieder verkaufen und in den Kreislauf zurück bringen!

Seifenblasen statt Konfetti

8. Nach der Hochzeit die Entspannung

Bleibt doch in den Flitterwochen einfach in Europa und reist mit Bus oder Bahn an euer Ziel. Wenn ihr doch an ein weit entferntes Ziel möchtet, bleibt mindestens 2 Wochen. Dann hat es sich wenigstens gelohnt.

Wichtig ist: Bleibt euch treu! Wenn Ihr Vegetarier oder Veganer seid, müsst Ihr kein Fleisch auf eurer Hochzeit servieren. Und wenn Ihr euch auch nur ein bisschen an die Vorschläge haltet, die ich euch gegeben habe, dann ist das auch schon viel Wert. Es muss nicht die perfekte Öko-Hochzeit werden. Kleine Schritte zählen auch!

Und wenn Ihr euch unsicher seid, und bei der Planung eurer nachhaltigen, umweltfreundlichen Hochzeit nichts dem Zufall überlassen möchtet, kontaktiert mich gern. Ich helfe euch dabei!